Vor einem Jahr machte ich Nägel mit Köpfen und meldete meine Selbstständigkeit als virtuelle Assistentin an. Die Bearbeiterin im Ordnungsamt wusste nicht, wie und was ich da eigentlich tue als VA. Erzähle ich, dass ich online als Assistentin arbeite und verschiedene Kunden/ Kundinnen habe, denen ich Arbeit abnehme, damit sie sich auf ihr Kernbusiness fokussieren können, verstehen dennoch nur wenige, was das bedeutet. Ich bin selbst erst Ende 2018 durch die Nomadweek auf das ortsunabhängige Leben und Arbeiten aufmerksam geworden. Nach dieser intensiven Workshopwoche im wunderschönen Portugal mit gleichgesinnten Freigeistern ging alles ganz schnell.

Anfang 2019 sprang ich also kopfüber in mein eigenes Onlinebusiness

Es war der nächste logische und einzige Schritt, den ich gehen konnte. Gehen wollte! Nach einer wirklich schweren Zeit, welche eine Kündigung und den Verlust meines Selbstvertrauens beinhaltete, musste ich versuchen mit dem, entschuldigt, Arsch wieder hochzukommen. Ich hatte gar keine anderen Optionen, als einmal einen kompletten Restart zu wagen. Von 0 auf 110 in weniger als drei Monaten. Auf ins #femaleenterpreneurship. Zu verlieren gab‘s ja nichts. Was folgt, konnte nur besser sein, als das, was hinter mir lag…

Tue das, was du kannst und liebst: Einfacher gesagt, als getan

Nachdem ich mir nun mühevoll und mit unzähligen, schlaflosen Nächten unfassbar viel Wissen und ein komplett neues berufliches Standbein aufgebaut hatte, nutzte ich diesen Schwung an Energie, um mir über meine Positionierung und Fokussierung Gedanken zu machen. DAS, meine Lieben, ist mit Abstand das schwierigste an der Selbstständigkeit, vor allem dann, wenn das das Selbstvertrauen Stück für Stück wieder aufgebaut werden muss. Was kann ich besonders gurt? Eine Nische finden sowie meine Leidenschaften und Skills nutzen, anderen Mehrwert zu bieten. Aha, okay – challenge accepted!

Start up your Podcast: Lass deine Vision laut werden

So landete ich beim Podcast Service. Diese Idee kam nicht über Nacht, beim Meditieren (das tun nämlich nicht alle digitalen Nomaden!) oder beim knallharten tagelangen Brainstorming, sondern kristallisierte sich nach und nach heraus. Anfangs war ich Mädchen für alles. Social Media Managerin, Community Managerin, Korrekturleserin, Bild- und Videobearbeiterin, Ghostwriterin. Es war nicht einfach, aber vielfältig und das lehrte mich unfassbar viel, vor allem den Umgang mit Kunden und das Führen von Erstgesprächen. Plötzlich musste ich Netzwerken, auf allen Kanälen und dabei hasste ich es irgendwo anzurufen. Früher versuchte ich alles via Email zu klären. Das ging nun als selbstständige und selbstbewusste Businessfrau natürlich nicht. Ich lernte auf Menschen zuzugehen. Meine ersten Kunden bekam ich durch Mundpropaganda. Ich schien also was richtig zu machen. Und ich war so dankbar für DAS, was da gerade passierte.

Die längste Reise ist die zu sich selbst

Ich beschäftigte mich viel mit Persönlichkeitsentwicklung. Mein erstes Buch war „Unbox your Life“ von Tobi Beck. Ich setzte mich sehr viel mit mir und mit dem, was ich wirklich möchte, wie ich sein möchte und was ich von Menschen in meinem Umfeld erwarte, auseinander. Das tue ich heute noch, weil persönliche (Weiter-) Entwicklung eine Reise zu sich selbst ist, die hoffentlich das ganze Leben andauert.

A Podcast is always a good idea

Mittlerweile habe ich einigen Kunden und Kundinnen zum eigenen Podcast verholfen und unterstütze sie bei der weiteren Umsetzung und Strategie. Es gibt viele Gründe, warum ein Podcast für (d)ein Business sinnvoll ist. Der für mich aber wichtigste Grund, einen Podcast zu starten, liegt darin, dass er dir die Möglichkeit gibt, dich mit Herz und Verstand zu präsentieren. Du kannst mit einem eigenen Podcast nicht nur dein Produkt pushen, sondern viel Mehrwert in die Welt tragen. Ein Podcast ist ein super Marketingwerkzeug, das innovativ sowie wertvoll für beide Seiten ist.

Zeig, wer du bist und sag, was du zu sagen hast

Ein Podcast ist eine Art Infotainment, finde ich, und kann nebenher gehört werden. Ich schätze, dass ist das Geheimrezept in einer immer schnelllebigeren Zeit, in der der technische Fortschritt fixer ist als der Patronus-Zauber von Harry Potter! Hinzukommt, dass Menschen Unverbindlichkeit schätzen, aber dennoch nach dem „mehr im Leben“ suchen. So schafft es der Podcast, niedrigschwellig einen Zugang zur jeweiligen Zielgruppe herzustellen: Durch gute Geschichten und einer Brise vom „game changer spirit“. 😉

 

Arbeiten von überall auf der Welt: Wooooooow…

Gerade als Selbstständige, die ortsunabhängig leben und arbeiten kann, ist es notwendig, ein stabiles Mindset zu entwickeln, weil auf Reisen oft noch ganz andere Herausforderungen auf einen warten. Das ist großartig – muss Mensch aber wollen. So sitze ich nun in Perth, Westaustralien, in einem von so vielen unfassbar guten Cafés und lebe quasi mit meiner Arbeit als virtuelle Assistentin für Podcast mein digitales Nomadenleben. Bis hier her war es, wie bereits angedeutet, ein steiniger Weg. Auch jetzt ist es nicht weniger schwierig, nur anders. Ich bin dankbar für die Möglichkeiten und Erfahrungen als digitale Nomadin. Auf meinem Jutebeutel steht geschrieben: „I choose freedom“ und tatsächlich wählte ich Freiheit, aber mit allem, was zu ihr gehört und das ist nicht nur Ringelpietz mit Anfassen! Es bedeutet auch Verzicht und Selbstdisziplin in einer eventuell paradiesischen Umgebung. Wenn ich Deadlines einhalten muss, kann der Strand noch so laut rufen, da ist die Priorität der Kunde/ die Kundin.

Frau wächst mit ihren Aufgaben

Da ich mich nicht wirklich auf meine Selbstständigkeit vorbereitet habe und ich in einer neuen Branche (zumindest in Deutschland) unterwegs bin, lag es an mir Kontakte zu knüpfen und diese akribisch zu pflegen. Netzwerken war angesagt. Für mich ein zweischneidiges Schwert, weil ich sehr viel Wert auf „eine echte Verbindung“ lege: beruflich wie privat. Da gibt es Aufträge oder Kundenanfragen, die sich nicht gut anfühlen, das Geld jedoch stimmt. Was also dann tun? Die vergangenen 3,5 Monate hier in Australien prägten mich, was dieses Thema angeht, zeigten aber zugleich, welche Werte mir wichtig sind. Es geht eben nicht immer nur ums Geld, dennoch verändert sich die Einstellung zum Geld, weil ich mein Wissen und Können verkaufe. Wie viel bin ich wert?

Ein kleines Resümee: Scheine hell und vertraue auf dich

In einem Jahr Selbstständigkeit, plus einer ersten Langzeitreise nach Down Under, sind so viele Themen in meinem Kopf und ich gebe zu, dass ich gerade noch etwas überfordert bin, all dies geordnet aufzuschreiben. Aller Anfang ist schwer und es ist besser anzufangen, als aufzuschieben. Schreiben ist mein Ventil und 2020 wird ein gutes Jahr, um neue Wege zu gehen und mutig Meilensteine zu setzen. Ich möchte über meine VA-Tätigkeit und meinen Podcast Service berichten, meine Gedanken teilen und erzählen, wie es mir auf meinem Weg geht. Ich mach mich quasi nackig und schaue, wohin das führt. Ich weiß, dass ich so anderen Frauen Mut machen kann, ihre Vision und Träume zu verfolgen, ohne ihre Weiblichkeit und Emotionalität aufzugeben, denn das ist ein weiteres riesen Thema für mich. 😉

Liebst,

Susanne